Der innere Zombie: Warum du manchmal komisch wirst, ohne es zu merken
- Sarah Müller
- 28. Mai
- 4 Min. Lesezeit
– und was das mit verdrängten Gefühlen zu tun hat
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Warum bin ich manchmal so gereizt, genervt, urteilend – obwohl ich es gar nicht will?
Warum sage ich Dinge, die mir später leid tun?
Warum mache ich andere klein, obwohl ich nur gesehen werden will?
Warum mache ich unnötige "Witze" auf Kosten anderer?
Warum kann ich kein Lob oder ein Kompliment aussprechen?
Willkommen in der Welt deiner Schatten.
Keine Angst – das heißt nicht, dass du krank oder ein schlechter Mensch bist. Es heißt nur, dass du ein Mensch bist. Mit Geschichte. Mit Gefühlen. Mit Wunden. Und: Mit Heilungspotenzial.
Schattenarbeit bedeutet, die Verantwortung für die eigenen Schutzprogramme zu übernehmen – auch wenn sie sich vertraut anfühlen. Denn solange wir im Schatten reagieren, erschaffen wir unbewusst genau das, wovor wir uns fürchten: Trennung, Missverständnisse, Streit und das Gefühl, allein zu sein. Wir sehnen uns nach Nähe, nach echter Verbindung – doch solange wir nicht bereit sind, unseren Anteil daran zu erkennen, bleiben wir im alten Muster gefangen.
Wahrer Mut heißt, sich dem Unangenehmen zu stellen. Nicht wegzusehen, wenn es schmerzt – sondern hinzufühlen, wenn ein Trigger kommt. Genau dort beginnt Heilung. Denn erst wenn wir unser Verhalten verändern, obwohl es unbequem ist, und bereit sind, neu zu handeln, schaffen wir Raum für etwas Echtes: für Nähe, Frieden und die tiefe Verbindung, nach der sich unser Herz schon so lange sehnt.
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1. Schatten sind keine Monster – sie sind Verletzungen im Versteckmodus
• Schatten = unbewusste, meist verdrängte Anteile in dir, die durch Trigger sichtbar werden
• Oft aus der Kindheit: Beschämung, Ablehnung, Überforderung, emotionale Kälte, Leistungsdruck
• Das Ego springt an, um dich zu schützen: Kritik wird abgeblockt, Schuld auf andere geschoben
Beispiel:
Du fühlst dich innerlich nicht schön – und bewertest plötzlich laut das Outfit einer anderen Frau.
Nicht, weil sie schlecht aussieht. Sondern weil du dich gerade selbst nicht sehen kannst.
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2. Der innere Zombie – wenn dein Schatten dich übernimmt
• Bildhafte Metapher: Wenn du rot siehst, nicht mehr du selbst bist, impulsiv, kalt, überheblich oder verletzend wirst
• Das bist nicht „du“ – das ist ein abgespaltener Teil, der Schutz sucht
• Besonders im Alltag oft sichtbar: an der Kasse, im Auto, im Streit, in Beziehungen
Typische Beispiele für Schattenreaktionen im Alltag:
• Du kommentierst das Verhalten anderer – um dich selbst kurz besser zu fühlen
• Du wirkst wie ein Besserwisser – weil du dich eigentlich unsicher fühlst
• Du ziehst dich emotional zurück – weil du Angst hast, verletzt zu werden
• Du brauchst ständig Bestätigung – weil du nicht weißt, wie du dich selbst lieben
sollst
• Du forderst viel von anderen – weil du insgeheim glaubst, nichts wert zu sein
• Du wirst zynisch oder sarkastisch – weil du traurig bist, aber es nicht fühlen willst
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3. Narzissmus vs. Egoismus im Alltag – Klarheit statt Trenddiagnose
• Wichtig: „Narzisst“ ist ein medizinischer Begriff, keine Beleidigung
• Narzisstische Persönlichkeitsstörung = Diagnose durch Fachärzt*innen, gehört in professionelle Hände
• Was wir hier meinen, sind egoistische Verhaltensmuster, oft aus Selbstschutz geboren
• Als Keyword verständlich, aber wir sprechen lieber von: „Verhärtung“, „Abspaltung“, „Zombie-Zustand“
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4. Wenn Emotionen ignoriert werden, übernehmen sie die Kontrolle
• Emotion = „energy in motion“ – sie will bewegen, klären, schützen
• Wer nie gelernt hat, Emotionen zuzulassen, lebt wie ein Roboter
• Besonders Männer betrifft das oft: Trauer wird nicht erlaubt, nur Wut ist „ok“
• Aber: Wut ist oft nur der Bodyguard von Schmerz, Angst oder Scham
Beispiel:
Ein Mann schreit im Straßenverkehr – eigentlich ist er überfordert mit Leistungsdruck, Erschöpfung, Hilflosigkeit. Fühlt sich nicht gesehen und übergangen.
Der Schatten übernimmt, weil das wahre Gefühl keinen Raum hat.
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5. Warum wir andere beschneiden, wenn wir selbst beschnitten sind
• Wer sich selbst unterdrückt, unterdrückt andere.
• Wer sich selbst nicht liebt, kann keine echte Liebe geben.
• Wer sich selbst nicht zuhört, kann andere nicht verstehen.
Beispiel:
Du findest eine andere Person arrogant – in Wirklichkeit beneidest du ihre Freiheit, sie selbst zu sein.
Oder: Du sagst, jemand ist zu emotional – weil du dir selbst nicht erlaubst, Gefühle zu zeigen.
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6. Schattenarbeit als Schlüssel zur Heilung
• Schattenarbeit = sich den eigenen unbewussten Anteilen stellen
• Das kann weh tun – aber es befreit
• Du musst nicht alles auf einmal lösen – aber du kannst anfangen, hinzusehen
• Der erste Schritt: Ehrlich sein zu dir selbst
• Dann: Gefühle zulassen. Verantwortung übernehmen. Vergebung – auch dir selbst.
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7. Einladung zur Selbsterkenntnis (und zum Coaching)
Du bist kein Zombie.
Du bist kein Ego-Monster.
Du bist ein Mensch mit Geschichte – und mit der Fähigkeit, dich zu wandeln.
Und jeder Mensch, wirklich jeder Mensch hat Schatten und Trigger. Du bist nicht allein.
Wenn du merkst, du tappst immer wieder in dieselben Muster – dann ist das kein Scheitern, sondern ein Zeichen:
Hier liegt deine Kraft. Hier will etwas in dir endlich gesehen werden.
Ich begleite dich gern auf diesem Weg – liebevoll, ehrlich, tief.
In einem Coaching, in einem Gespräch, in der Energiearbeit.
Denn du hast alles in dir – du musst nur wieder lernen, dich selbst zu sehen. Dich erinnern wer du wirklich bist und mutig sein dein authentisches Ich zu leben unabhängig von den anderen Menschen.
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✨ Ich danke dir von Herzen, dass du dir die Zeit genommen hast, diesen Artikel zu lesen. Vielleicht hat er dir einen kleinen Lichtstrahl ins Herz gebracht oder einen Gedanken sanft angestupst.
Erinnere dich: Du bist nicht allein auf deinem Weg – und manchmal beginnt Veränderung genau in dem Moment, in dem wir den Mut finden, hinzusehen.
Schön, dass du hier warst, du wundervolle Seele.Fühl dich umarmt – 🌙✨
Deine Sarah
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